Der Weser-Kurier berichtet am 6. Januar 2022: „Frühestens in acht Monaten kann das kleine Becken, in dem jetzt mehr als 50 Sportkurse ausfallen, laut Bremer Uni wieder öffnen – aber nur dann, wenn es überhaupt repariert wird“.
Machbarkeitsstudie zur Einführung des Sportstudiengangs erklärt Neubau der Sportstätten für günstiger – BI Pro Unibad widerspricht.
Dem Wissenschaftsausschuss der Bremischen Bürgerschaft wurde zur Sitzung vom 16.11.2021 eine Machbarkeitsstudie zu den baulichen Voraussetzungen einer Wiedereinfürung des Lehramtsstudiengangssport vorgelegt. Die Studie skizziert im Fazit zwei Varianten:
Variante 1: Für die Instandsetzungsvariante wurde ein Kostenvolumen von ca. 39,65 Mio. Euro ermittelt.
Variante 2: Für die Neubauvariante wurde ein Kostenvolumen von ca. 27,64 Mio. Euro ermittelt.
Dies legt eine Entscheidung für den Abriss der bestehenden Sportanlagen inklusive Unibad und Neubau der Sportstätten nahe. Architekt und BI-Mitglied Eberhard Dengler hat die Kosten bezogen auf die nutzbare Fläche umgerechnet und kommt in seiner Stellungnahme zum gegenteiligen Ergebnis: „Anders ausgedrückt, sind das 128 % Mehrkosten / m² bei der Neubauvariante. Einhergehend mit der Vernichtung von 130.537 m³ Indoorsportraum.“ Ferner wird in der Stellungnahme auf die deutliche schlechtere CO2-Bilanz eines Neubaus und die hohe baukulturelle Bedeutung der Uni-Sportstätten hingewiesen.
Bremer Bäder verweigern Öffnung des Unibades für die Öffentlichkeit
Am 7. Oktober 2021 forderte der Horner Beirat einstimmig, das Unibad nach den Herbstferien für die Öffentlichkeit wieder zu öffnen. BI Pro Unibad hakte hierzu beim Ortsamt nach. Hierzu hieß es vom Ortsamt: „telefonisch haben wir seitens der Bremer Bäder erfahren, dass das Unibad pandemiebedingt noch nicht für die Öffentlichkeit geöffnet wird, sondern nur den Schulen, Vereinen und Schwimmkursen zur Verfügung steht. Für die Bevölkerung stehen in Bremen vier andere Hallenbäder zur Verfügung.“ Das heißt, den Bewohnern der angrenzenden Stadtteile bleibt nur der zeitaufwändige, oft stressige Weg in andere Stadtteile, was für viele zeitlich nicht möglich ist. Hatte die SPD bei ihrer Klausur nicht die Vision einer 10-min-Stadt entwickelt, wo alle wichtigen Einrichtungen in 10 min erreichbar sein sollen? Möchte die grüne Verkehrsenatorin nicht klimaschädlichen Verkehr vermeiden? Und was kann die Pandemie dafür, dass Schulen und Vereine das Unibad nutzen dürfen, aber nicht die breite Bevölkerung, die die Schwimmbäder über Steuergelder mitfinanziert? Die BI Pro Unibad plant, ihre Unterstützer/innen zu öffentlichen Protest hiergegen zu ermuntern.
Eröffnung Horner Bad verzögert sich auf voraussichtlich Mai 2022
Der Weser-Kurier berichtete am 29.11.21, dass sich der Eröffnungstermin für das neue Horner Bad wegen Lieferschwierigkeiten von Baumaterial von ursprünglich September 2021 auf Mai 2022 verzögert. Weiter heißt es: „Die Kosten für den Bau sind mit 27,3 Millionen Euro veranschlagt. Bei Beginn der Planungen im Jahr 2016 war von rund 14 Millionen Euro ausgegangenen worden.“ Leider hat die Bürgerinitiative Pro Unibad mit ihrer Prognose, dass ein Neubau sicherlich nicht günstiger als die Sanierung des Unibades sei, recht behalten. Die BI Pro Unibad kämpft weiter für die Sanierung und Erhalt des Unibades, denn das neue Kombibad in Horn wird absehbar den Bedarf an Schwimmflächen nicht decken können.
FDP stellt in der Bürgerschaft Große Anfrage zu Sportförderung in Bremen
Im Landtag am 17.11. stand die Große Anfrage der FDP zur Sportförderung von Talenten auf der Tagesordnung, die bereits am 13.07.2021 gestellt wurde. In der Antwort des Senats wird auch das Schwimmen erwähnt: „Darüber hinaus werden folgende Sportarten mit Unterstützung der Sportfachverbände in Bremen gefördert: Schwimmen, Triathlon, Tennis, Badminton, Judo und Golf“. Weiter heißt es in der Antwort auf die Anfrage: „Unabhängig von einem Titel als Eliteschule des Sports besteht das vorrangige Ziel darin, den Nachwuchsleistungssport-Standort Bremen zu stärken. Die Verbände signalisieren, dass unabhängig von einer Eliteschule des Sports Talente ihre Karrieren in Bremen fortsetzen können, sofern die Rahmenbedingungen förderlich sind (Internat, Trainer:innenpersonal, Sportinfrastruktur sowie die jeweilige Ligazugehörigkeit).“ In der Vorlage heißt es : „Auch könnten sich positive wirtschaftliche Effekt für Bremen dadurch ergeben, wenn bei sportlich attraktiven Wettkämpfen die Besuche auswärtiger Gäste anstiegen.“ Das Unibad mit Zuschauertribünen für überregionale Wettbewerbe wird für die Förderung von Schwimmtalenten wie Florian Wellbrock weiter dringend benötigt!
Bremer Bürgerinitiativen schließen sich zusammen – Kritik an Stadtentwicklung ohne Bürgerbeteiligung
Am 2. und 9. November 2021 haben sich zwölf Bremer Bürgerinitiativen zusammengeschlossen, nämlich „Platanen am Deich“, „Kein Hochhaus im Viertel“, „Bremer Bahnhofsplatz Initiative“, „Oslebshausen und Umzu“, „Erhalt der nördlichen Lesumwiesen“, „Mobilitätsfrieden – Bürger Findorff“, „Klimawald Gete-Vahr“ „Mobilitätsfrieden – Östliche Vorstadt“, „Pro Unibad“, „Grünes St. Magnus“, „BürgerInneninitiative PROtest Kornstraße“ und „Blumenstraße“. Sie wollen Probleme, die alle betreffen, insbesondere bei der Stadtentwicklung und der Bekämpfung von Umweltsünden künftig gemeinsam angehen. Unterstützt wird der Zusammenschluss vom Bürgerverein Oberneuland. Ihre Kritik an der Bremer Regierung haben sie in einer Pressemitteilung und einer Grundsatzerklärung zum Ausdruck gebracht. Geplant ist die Verteilung von Flyern, um mehr Bürger zum Protest gegen eine – oft investorengesteuerte -Stadtplanung von oben zu motivieren. Der Weser-Kurier berichtete in seiner Ausgabe vom 11. November unter dem Titel „Bürgerinitiativen gehen zusammen“ darüber.
„Jeder Gebäudeabriss ist eine wahnsinnige CO2-Verschwendung“
Die Architektin Luisa Ropelato ist Mitgründerin der „Architects for Future„. Sie fordern eine Revolution im Bau – damit wir klimaschonender und nachhaltiger wohnen können. Bremen 2 berichtete am 11. November darüber. Die BI Pro Unibad sucht den Kontakt zu den A4F, um hier neue Argumentationshilfen gegen den Abriss von Unibad und umliegenden Sportstätten zu erhalten, zumal es sich hier um preisgekrönte Architektur handelt!
Neubau Horner Bad schreitet voran
BI-Mitglied und Architekt Eberhard Dengler bemerkte während der Bauarbeiten, dass sich der Neubau des Horner Bades äußerlich kaum von einer Fischstäbchenfabrik unterscheidet. Damit das Äußere nicht so trostlos wirkt, wurde jetzt der Künstler Constantin Jaxy beauftragt, die Fassade des Neubaus des Horner Bades mit seinem Kunstwerk „Flow“ zu verschönern, der Stadtteilkurier berichtete am 27.10.21 darüber.
Corona hat Schwimmvereinen zugesetzt – Unibad-Ausfall wäre der Supergau
Der Weser-Kurier berichtete am 20. Oktober über die schwierige Situation der Schwimmvereine in Bremen, die sehr auf die Schwimmflächen des Unibades angewiesen sind:
„Der Waller SV „Weser“ hat eine lange Durststrecke hinter sich: Über sechs Monate durften die Schwimmvereine nicht öffnen. Mit dem Westbad-Neubau kommt ab Mitte 2022 die nächste schwierige Phase. Das Westbad wird voraussichtlich ab Mitte 2022 abgerissen und bekommt anschließend einen Neubau. Bremens Schwimmvereine haben schwierige Zeiten hinter sich. Mehr als ein halbes Jahr mussten sie wegen Corona pausieren und konnten in dieser Zeit unter anderem auch keine neuen Schwimmanfänger aufnehmen. Mitgliederverluste um die 30 Prozent waren die Folge, wie kürzlich Landesschwimmverband-Präsident Stephan Oldag dem Fachausschuss Kultur, Sport und Migration des Waller Beirats schilderte. Betroffen ist auch der Waller Traditionsverein S.V. „Weser“ Bremen von 1885 beim Westbad. „Wir fühlen uns wie ein angeschlagener Boxer und fragen uns: Wie viele Schläge noch bis zum K.O.?“, sagt dessen Vorsitzender Kai Melzer. Vom ersten Lockdown habe der Verein sich noch gut erholen können: „Doch dann kam der nächste Lockdown, der bis zum Mai alles zum Erliegen gebracht hat.“ Mehr als 80 Mitglieder habe der Verein unterm Strich verloren, so Melzer: „Anfang des Jahres sind wir unter die 300-Mitglieder-Marke gerutscht.“ Immerhin: Seit Juni darf wieder geschwommen werden; beim SV Weser stehen aktuell mehr als 130 Kinder auf Wartelisten für Schwimmkurse. Kürzlich wurden beim Landesschwimmverband die Wasserflächen neu verteilt. Eine ziemliche Prozedur, wie Oldag sagt: „Denn die Vereine arbeiten mit ehrenamtlichen Übungsleitern, die nicht jederzeit zur Verfügung stehen.“ Da Bremens Schwimmvereine bis auf einen keine eigenen Bäder haben, sind sie auf die Wasserflächen der Bremer Bädergesellschaft angewiesen. Der SV Weser kann aktuell mittwochs und freitags jeweils von 16.30 bis 21 Uhr das Westbad nutzen, worüber Melzer sehr froh ist. „Wir haben extrem darum ringen müssen, dass der SV Weser dort an zwei Nachmittagen Schwimmausbildung machen kann“, sagt Oldag: „Das ist nicht schön, denn wir haben mit dem Verein einen ganz wichtigen Akteur, wenn es darum geht, Kindern im Bremer Westen das Schwimmen beizubringen.“ Der bevorstehende Westbad-Neubau bereitet Oldag gemischte Gefühle. Denn wenn das Bad voraussichtlich ab Mitte nächsten Jahres abgerissen wird, muss der SV Weser für mindestens drei Jahre ins Unibad ausweichen. Kilometermäßig sei das zwar gar nicht so weit, so der Landesschwimmverband-Präsident: „Es ist aber für viele Kinder trotzdem schwierig, dorthin zu kommen.“ Melzer bestätigt: Einerseits hätten nicht alle Eltern in Walle und Gröpelingen Autos, mit denen sie ihre Kinder nach Lehe bringen könnten. Andererseits sei auch die Anbindung in Richtung Universität über den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) nicht so gut wie etwa von Schwachhausen aus mit der Straßenbahnlinie 6. „Ein Shuttle-Bus wäre deshalb ein ganz großer Wunsch von uns!“ Denn als im Juni der Vereinsbetrieb zunächst im Unibad wieder angelaufen war, sei dorthin nur etwa die Hälfte der Kinder mitgekommen.„Wir müssen das Westbad für mindestens drei Jahre verlassen und die Trainingszeiten ins Unibad rüberschieben“, so Melzer. Zeitgleich werden Vereine aus Bremen-Nord ins Unibad ausweichen, da auch im Vegesacker Bad eine Baumaßnahme ansteht. Das heiße vor allem: „Daumen drücken, dass das Unibad hält. Das wäre ansonsten der Supergau, weil das Horner Bad das nicht aufnehmen könnte. Wenn wir das Kursbecken dort nicht nutzen dürften, dann hätten wir gar kein Bad mehr, in dem man Schwimmausbildung machen kann. Das würde uns den Boden unter den Füßen wegreißen.“ „Das Kursbecken im Horner Bad wird den Vereinen nicht zur Verfügung stehen, weil die Politik es versäumt hat, das zur Auflage zu machen“, merkt dazu Oldag an. Bereits heute werde dem Verband signalisiert, dass die Vereine nicht ins Horner Bad hineinkommen werden.Beim SV Weser sorgt noch etwas anderes für Unverständnis: Bei den Bremer Bädern wird offenbar mit dem Gedanken gespielt, während der Bauphase das – von Abriss und Neubau nicht betroffene – Freibad nicht zu öffnen. „Unsere Mitglieder würden sich freuen, wenn sie – und auch die Öffentlichkeit – wenigstens von Juni bis August im Freibad schwimmen könnten“, so Melzer. Dies sei seiner Ansicht nach ohne Weiteres möglich, da man auch vom Vereinsheim aus aufs Freibadgelände gelange.Dies sollte man besprechen, finden auch die Waller Beiratspolitiker. Die Kommunikation zwischen Bädergesellschaft und Verein läuft derzeit aber offenbar alles andere als rund. Informationen zur abschließenden Planung für den Westbad-Neubau habe sein Verein letztendlich über die Presse bekommen, so Melzer: „Vor Corona waren wir eng in die Planungen eingebunden – kennen aber jetzt die Pläne nicht. Da sind wir schon ein bisschen enttäuscht.“
Einführung Sportstudium und Abriss Unibad rücken näher
Der Weser-Kurier berichtete am 17. Oktober 2021, dass an der Wiedereinrichtung des Sport-Studiengangs an der Universität Bremen ab Wintersemester 2023 festgehalten wird. Zu Beginn werden die neuen Sportstudierenden aber noch nicht die Campus-Sportanlagen nutzen können, da deren Modernisierung noch nicht abgeschlossen ist. Im Weser-Kurier heißt es: „Die jetzt vorliegende Expertise kommt zu dem Schluss, dass ein Neubau der Dreifeldhalle billiger wäre als eine Sanierung. 27,6 Millionen Euro würde es demnach kosten, die Halle auf einer benachbarten Fläche im Passivhausstandard neu zu errichten und anschließend den Altbau abzureißen, das marode Unibad und den aus den Siebzigerjahren stammenden Sportturm ebenfalls zu beseitigen und die Außenanlagen auf einen modernen Stand zu bringen.“ Der Verein „Architects For Future“ hat in anderem Zusammenhang aber darauf hingewiesen, dass bisherige Wirtschaftskeitsberechnungen vernachlässigen, dass Neubauten wesentlich co2-intensiver sind als Altbauten, in denen viel „graue Energie“ schlummert. Die BI Pro Unibad versucht hier derzeit einen Kontakt zu der Architekten-Initiative herzustellen.