Beirat Horn-Lehe am 16.1. berät u.a. zum Neubau einer Sporthalle an der Oberschule Ronzelenstraße – wachsende Bevölkerung in Horn

Bei der Sitzung des Beirats Horn-Lehe am Do 16.1. stellte die Ortsamtsleiterin Frau Köstner bei der Auflistung der anstehenden Vorhaben des Beirats in diesem Jahr u.a. die Erstellung einer Übersicht über die Sportstätten im Stadtteil Horn in Aussicht. Bei der Sitzung ging es u. a. um die Weiterentwicklung der sportbetonten Oberschule Ronzelenstraße ging, deren Sportangebote sehr stark von der Nutzung der Uni-Sportstätten inkl. Unibad abhängen: Es zeigte sich, dass ein langer Atem bis zum Neubau einer neuen Sporthalle gefordert ist. Die zuständige Architektin geht von 3 Jahren Planungsdauer und anderthalb Jahren Bauzeit aus. Wie es im Falle der Schließung oder Sanierung der Uni-Sportstätten mit dem Sportunterricht an der Ronzelenstraße weitergeht, blieb unklar. Der Beirat forderte, alle Möglichkeiten der Beschleunigung des Planungsprozesses zu prüfen. Beim Beirat wurde darauf hingewiesen, dass die Bevölkerung in Horn seit 2013 um gut 7 % gewachsen ist und die Geburtenzahlen in Bremen in den letzten Jahren stark angestiegen sind – das 2014 verabschiedete Bäderkonzept hingegen setzt auf sinkenden Bedarf an Schwimmflächen – auch hier zeigt sich, dass das Bäderkonzept längst überholt ist.

Der Stadtteilkurier berichtete am 20.1. über die Sitzung.

DLRG-Petition zur Bäderrettung geht in den Sportausschuss des Bundestages – Weser-Kurier berichtet zur Situation in Bremen

Am 15. Januar war die DLRG als Sachverständige zur 40. Sitzung des Sportausschusses im Deutschen Bundestags geladen. Thema der Sitzung war die Situation der Schwimmbäderinfrastruktur sowie die Ausstattung mit Fachpersonal. Die Vorsitzende des Sportausschusses, Dagmar Freitag, sieht auf jeden Fall Handlungsbedarf und ist zuversichtlich, dass der Bund zukünftig Mittel freigeben wird. Damit bezieht sie sich auf eine Aussage von Bundesinnenminister Horst Seehofer, der sich Ende letzten Jahres positiv zu einem Sportstättenförderprogramm äußerte. Ob dieses den Weg in den kommenden Bundeshaushalt 2021 findet, ist allerdings noch völlig offen.

Die Sitzung des Sportausschusses des Bundestages vom 15. Januar im Parlamentsfernsehen. In der Mediathek des Bundestages findet sich unter den Titel „Experten empfehlen „Masterplan für Schwimmbäder““ eine detaillierte Zusammenfassung der Sitzung des Sportausschusses.

Der Weser-Kurier nahm die Sitzung des Sportausschusses zum Anlass für eine Bestandsaufnahme für Bremen und das Umland.

Rücktritt vom Rücktritt: Uni-Kanzler Mehrtens bleibt doch bis Jahresende im Amt

Nachdem Uni-Kanzler Dr. Martin Mehrtens am 9. Januar überraschend seinen sofortigen Rückzug aus der Uni-Leitung angekündigt hat, nahm er davon in der darauffolgenden Woche schon wieder Abstand. Einerseits hat Herr Mehrtens bisher wiederholt deutlich gemacht, dass er den Betrieb des Unibades nur als lästigen Kostenfaktor sieht, andererseits hat der Kanzler im Dezember 2019 eine Planungsgruppe zur Wiedereinführung des Lehramtsstudiengangs Sport angestoßen und den Sanierungsbedarf für die Uni-Sportstätten herausgestellt. Der Weser-Kurier berichtete am 10.01.2020, am 14.01.2020 und am 15.01.2020 darüber.

Erster Schritt zum Sportstudium an der Uni Bremen

Unter diesem Titel berichtete der Weser-Kurier am 3. Januar 2020 darüber, dass Vorbereitungen für die Wiedereinführung eines Lehramtsstudiengangs Sport nun gestartet sind. Immerhin besteht – anders als zuletzt verlautet – jetzt Hoffnung, dass der Sportstudiengang schon 2022 kommen könnte. Der Artikel verrät allerdings nichts darüber, was das für die Zukunft der Uni-Sportstätten bedeutet, deren Sanierung laut einem Papier der Universität Bremen erst ab 2028 geplant ist, vgl. Beitrag unten vom 26. November 2019.

Bremen 1860 plant wegen großen Bedarf Lehrschwimmbecken

In der Sonntagsausgabe des Weser-Kurier vom 29.12.2019 wird der langjährige Geschäftsführer von Bremen 1860, Horst Neumann, porträtiert. Bemerkenswert ist der letzte Absatz des Artikels. Dort verrät Neumann, dass er vor seinem Ruhestand in 2022 unbedingt noch ein letztes Projekt verwirklichen will: Der Bau eines Lehrschwimmbeckens für Schwimmanfänger und den Reha- und Präventionsbereich wegen des großen Bedarfs! Gleichzeitig sollen aber das Unibad, bestehend aus Schwimmbecken mit 50m-Bahnen und Nicht-Schwimmerbecken, sowie das benachbarte Studiobad, abgerissen werden. Erneut zeigt sich: während das Bäderkonzept von sinkendem Bedarf ausging und daher die bestehenden Schwimmflächen deutlich reduziert, ist tatsächlich das Gegenteil der Fall. Schon die (noch) bestehenden Schwimmflächen reichen kaum, um den derzeitigen Bedarf zu decken, viele Schwimmkurse haben lange Wartelisten.

DLRG-Petition zur Rettung der Schwimmbäder wurde am 9. Dezember im Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages behandelt: Bund verweist auf Länderzuständigkeit

Auf der Webseite der DLRG (Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft) heißt es dazu: „Am 9. Dezember war unsere Petition Gegenstand einer öffentlichen Anhörung im Petitionsausschuss des Deutschen Bundestags. Dort hatten DLRG Präsident Achim Haag und Pressesprecher Achim Wiese gemeinsam Gelegenheit, unsere Eingabe nochmals kurz den Ausschussmitgliedern zu präsentieren und auf Nachfragen direkt zu reagieren. Damit sind wir einen großen Schritt weiter. Zwar konnte im unmittelbaren Anschluss an die Anhörung noch nicht mit einer Entscheidung zu rechnen sein, berät der Ausschuss nun über unsere Petition. Ob sie schließlich in den Bundestag eingebracht wird, steht noch offen. Nichtsdestotrotz kann man nun mit Gewissheit sagen, dass das Thema spätestens jetzt ins bundespolitische Bewusstsein vorgedrungen ist.

Die öffentliche Anhörung kann in der Mediathek des Deutschen Bundestags unter folgendem Link abgerufen werden: https://dbtg.tv/cvid/7404839.“

In der Mediathek findet man eine Zusammenfassung. Dort heißt es zur Anhörung: „Für die Erstellung eines bundesweiten Masterplans zu Erhaltung und Sanierung von Schwimmbädern hat der Bund keine Gesetzgebungsbefugnis. Das machte die für Bau zuständige Staatssekretärin im Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI), Anne Katrin Bohle, deutlich. Die Zuständigkeit für den Breitensport liege verfassungsrechtlich bei den Ländern, sagte Bohle vor den Abgeordneten.

Die Aufstellung eines bundesweiten Masterplans zur Rettung der Schwimmbäder hatte die DLRG „aus Sorge um die zunehmende Verschlechterung der Schwimmfähigkeit in der Bevölkerung“ in einer Petition gefordert. DLRG-Präsident Achim Haag sprach während der öffentlichen Sitzung des Petitionsausschusses von einem „unheilvollen Trend zur Bäderschließung“, der dem finanziellen Druck, unter dem viele Kommunen stünden, geschuldet sei. Drei von fünf Kindern seien am Ende der Grundschulzeit keine sicheren Schwimmer, beklagte er. Im Jahr 2018 habe die Zahl der Ertrunkenen mit 504 einen neuen Höchststand erreicht. Zudem gehe ohne die Schwimmbäder „die Schwimm- und Badekultur verloren“, warnte Haag.

Etwa 4.500 Schwimmprüfungen weniger als 2017

Der anhaltende Trend, ersatzweise Freibäder zu bauen oder auf sogenannte Badeteiche auszuweichen, biete witterungsbedingt weder die Verlässlichkeit des Angebots noch tauge die bauliche Struktur für Ausbildung und Sport, sagte der DLRG-Präsident. Hinzu komme, dass die häufig von privaten Investoren erbauten Spaßbäder nicht den notwendigen Ausbildungsgesichtspunkten entsprächen. Allein im vergangenen Jahr sind laut der Petition etwa 4.500 Schwimmprüfungen weniger abgenommen worden als im Vorjahr.

Auch wenn dem Bund derzeit die Gesetzgebungskompetenz fehle, sei über alle Ministerien hinweg der Sport „als die Integrationsmaschine“ für die Bundesregierung ein wichtiges Anliegen, sagte Staatsekretärin Bohle. Dazu bedürfe es einer engen Kooperation mit den Ländern und Kommunen. Aktiv könne aber durch den Bund eine solche Initiative nicht ergriffen werden, sagte sie.

„Bund, Länder und Kommunen müssen an einem Strang ziehen“

Zugleich verwies die Ministeriumsvertreterin auf das Instrument der Städtebauförderung, das Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ sowie den Investitionspakt „Soziale Integration im Quartier“. In diesen drei Programmen seien auch Bäder förderfähig, betonte sie. Strebe man aber eine langfristige Lösung an, so Bohle weiter, müssten Bund, Länder und Kommunen an einem Strang ziehen. Eine solche Konzeption könne ausgearbeitet werden, „bis hin zu einer verfassungsrechtlichen Möglichkeit“.

Ein solches Zusammenwirken ist auch das Ziel der DLRG. Die Kultusministerkonferenz der Länder (KMK) sei mit der Petition vertraut, sagte DLRG-Präsident Haag. Man sei ganz bewusst mit der Vorlage auch an den Bundestag herangetreten, weil Bund, Länder und Kommunen „am selben Strick in die gleiche Richtung ziehen müssen“.“

Die BI Pro Unibad wird als Konsequenz dieser Anhörung gezielt nachfragen, inwiefern die o.g. drei Bundesprogramme zur Finanzierung von Bädersanierungen genutzt werden. Ebenfalls werden wir nachfragen, wie sich das Land Bremen zur Forderung der DLRG nach einem Masterplan verhält ist und ob über den Bundesrat eine Initiative zur Unterstützung des Masterprogramms geplant ist. Aktuell hat das Land Bremen den Vorsitz der Sportministerkonferenz inne – dies wäre eine gute Gelegenheit, sich auf Landesebene für die Umsetzung des DLRG-Masterplans zur Bädersanierung einzusetzen.

Grundsteinlegung Schwimmhalle Horner Bad – BI Pro Unibad fordert Runden Tisch

Grundsteinlegung für das Horner Bad am Mi 30.10.: Zur Grundsteinlegung wurde die Presse eingeladen. Obwohl die Mitglieder der BI Pro Unibad keinen Zutritt zum Gelände erhielten, konnte die BI Pro Unibad vor dem Gelände ein Banner ausrollen und ihrem Protest bei buten und binnen sowie bei Bremen Vier Gehör verschaffen. An die anwesenden Presseverteiler wurde eine Pressemitteilung verteilt. Im Weser-Kurier wurde lediglich darauf hingewiesen, dass der Neubau „umstritten“ sei, ohne auf die Kritik näher einzugehen: die Kosten werden immer höher, die Liegeflächen werden immer kleiner – Kritik an der Übergangskante im sog. Multifunktionsbecken mit unterschiedlichen Wassertiefen, die für Kleinkinder eine Gefahr darstellt, wird bisher beharrlich ignoriert. Die BI Pro Unibad fordert einen Runden Tisch, um Verbesserungen der Planungen für das Horner Bad zu erreichen und setzt sich weiter für den Erhalt des Unibades ein.

Sitzung des Haushalts- und Finanzausschusses (HaFa) der Stadt Bremen am 20.09. behandelt Anfrage der CDU zu Kabelfund auf dem Gelände des Horner Bades

Über die BI Pro Unibad wurde öffentlich, dass aufgrund eines Stromkabelfundes eine Änderung der Bauplanung für das Horner Bad erforderlich ist. Der Weser-Kurier berichtete hierzu am 22. August. Dies hat wahrscheinlich zur Folge, dass der Liegebereich um rund 600 Quadratmeter schrumpft. Die CDU fragte hierzu in der Sitzung des Haushaltsausschusse kritisch nach, erhielt aber nur ausweichende Antworten. Die Vorlage der CDU wurde vom Vorsitzenden Eckhoff kritisch unterstützend vorgetragen. Aus dem Haus der zuständigen Senatorin Stahmann war jedoch keine fachkompetente Person anwesend, um die Fragen aus der Vorlage zu erörtern. Das wurde von Herrn Eckhoff kritisch angemerkt und das Ressort (Sportamt und Bädergesellschaft) wurde aufgefordert zum nächsten HaFa konkrete Angaben zu machen. Zwar wurde das nicht vorhandene Leitungskatastermanagement kritisiert, jedoch in der Sache selbst, Verschiebung des Gebäudes und Verlust von 600 m² Liegefläche, gab es keine Auseinandersetzung. Zwischenzeitlich hat das Sportamt behauptet, schon im August 2018 dem Horn-Leher Beirat darüber berichtet zu haben – weder aus den Sitzungsunterlagen noch der Berichterstattung zur damaligen Sitzung geht dies jedoch hervor – auch die bei dieser Sitzung anwesenden Mitglieder der BI Pro Unibad können sich daran nicht erinnern – die Verwaltung scheut sich offenbar nicht, Politik und Öffentlichkeit in die Irre zu führen. Der Weser-Kurier berichtete am 26. September sowie im Stadtteilkurier am 29. September hierzu.

Mit der Erkenntnis, dass das Hochspannungskabel evtl. erst in drei Jahren umverlegt werden kann, musste der Baukörper planerisch 10 m verschoben werden. Das bedeutet für sämtliche Fachplaner Umplanungen. Diese Planungsleistungen sind nach der gesetzlichen Honorarordnung für Architekten und Fachingenieure honorarpflichtig. Das führt unweigerlich zu Mehrkosten.

Durch den geplanten Umbau des Horner Freibades verringert sich die Liegefläche sowieso schon um 17%. Weitere 600 m² weniger Liegefläche in einem Freibad ziehen weitere Nutzungseinschränkungen nach sich. BI-Mitglied Eberhard Dengler protestiert in einem Brief an die Mitglieder des Haushalts- und Finanzausschusses gegen die nachweisliche Falschinformation durch das Sportamt.