Erster Schritt zum Sportstudium an der Uni Bremen

Unter diesem Titel berichtete der Weser-Kurier am 3. Januar 2020 darüber, dass Vorbereitungen für die Wiedereinführung eines Lehramtsstudiengangs Sport nun gestartet sind. Immerhin besteht – anders als zuletzt verlautet – jetzt Hoffnung, dass der Sportstudiengang schon 2022 kommen könnte. Der Artikel verrät allerdings nichts darüber, was das für die Zukunft der Uni-Sportstätten bedeutet, deren Sanierung laut einem Papier der Universität Bremen erst ab 2028 geplant ist, vgl. Beitrag unten vom 26. November 2019.

Bremen 1860 plant wegen großen Bedarf Lehrschwimmbecken

In der Sonntagsausgabe des Weser-Kurier vom 29.12.2019 wird der langjährige Geschäftsführer von Bremen 1860, Horst Neumann, porträtiert. Bemerkenswert ist der letzte Absatz des Artikels. Dort verrät Neumann, dass er vor seinem Ruhestand in 2022 unbedingt noch ein letztes Projekt verwirklichen will: Der Bau eines Lehrschwimmbeckens für Schwimmanfänger und den Reha- und Präventionsbereich wegen des großen Bedarfs! Gleichzeitig sollen aber das Unibad, bestehend aus Schwimmbecken mit 50m-Bahnen und Nicht-Schwimmerbecken, sowie das benachbarte Studiobad, abgerissen werden. Erneut zeigt sich: während das Bäderkonzept von sinkendem Bedarf ausging und daher die bestehenden Schwimmflächen deutlich reduziert, ist tatsächlich das Gegenteil der Fall. Schon die (noch) bestehenden Schwimmflächen reichen kaum, um den derzeitigen Bedarf zu decken, viele Schwimmkurse haben lange Wartelisten.

DLRG-Petition zur Rettung der Schwimmbäder wurde am 9. Dezember im Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages behandelt: Bund verweist auf Länderzuständigkeit

Auf der Webseite der DLRG (Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft) heißt es dazu: „Am 9. Dezember war unsere Petition Gegenstand einer öffentlichen Anhörung im Petitionsausschuss des Deutschen Bundestags. Dort hatten DLRG Präsident Achim Haag und Pressesprecher Achim Wiese gemeinsam Gelegenheit, unsere Eingabe nochmals kurz den Ausschussmitgliedern zu präsentieren und auf Nachfragen direkt zu reagieren. Damit sind wir einen großen Schritt weiter. Zwar konnte im unmittelbaren Anschluss an die Anhörung noch nicht mit einer Entscheidung zu rechnen sein, berät der Ausschuss nun über unsere Petition. Ob sie schließlich in den Bundestag eingebracht wird, steht noch offen. Nichtsdestotrotz kann man nun mit Gewissheit sagen, dass das Thema spätestens jetzt ins bundespolitische Bewusstsein vorgedrungen ist.

Die öffentliche Anhörung kann in der Mediathek des Deutschen Bundestags unter folgendem Link abgerufen werden: https://dbtg.tv/cvid/7404839.“

In der Mediathek findet man eine Zusammenfassung. Dort heißt es zur Anhörung: „Für die Erstellung eines bundesweiten Masterplans zu Erhaltung und Sanierung von Schwimmbädern hat der Bund keine Gesetzgebungsbefugnis. Das machte die für Bau zuständige Staatssekretärin im Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI), Anne Katrin Bohle, deutlich. Die Zuständigkeit für den Breitensport liege verfassungsrechtlich bei den Ländern, sagte Bohle vor den Abgeordneten.

Die Aufstellung eines bundesweiten Masterplans zur Rettung der Schwimmbäder hatte die DLRG „aus Sorge um die zunehmende Verschlechterung der Schwimmfähigkeit in der Bevölkerung“ in einer Petition gefordert. DLRG-Präsident Achim Haag sprach während der öffentlichen Sitzung des Petitionsausschusses von einem „unheilvollen Trend zur Bäderschließung“, der dem finanziellen Druck, unter dem viele Kommunen stünden, geschuldet sei. Drei von fünf Kindern seien am Ende der Grundschulzeit keine sicheren Schwimmer, beklagte er. Im Jahr 2018 habe die Zahl der Ertrunkenen mit 504 einen neuen Höchststand erreicht. Zudem gehe ohne die Schwimmbäder „die Schwimm- und Badekultur verloren“, warnte Haag.

Etwa 4.500 Schwimmprüfungen weniger als 2017

Der anhaltende Trend, ersatzweise Freibäder zu bauen oder auf sogenannte Badeteiche auszuweichen, biete witterungsbedingt weder die Verlässlichkeit des Angebots noch tauge die bauliche Struktur für Ausbildung und Sport, sagte der DLRG-Präsident. Hinzu komme, dass die häufig von privaten Investoren erbauten Spaßbäder nicht den notwendigen Ausbildungsgesichtspunkten entsprächen. Allein im vergangenen Jahr sind laut der Petition etwa 4.500 Schwimmprüfungen weniger abgenommen worden als im Vorjahr.

Auch wenn dem Bund derzeit die Gesetzgebungskompetenz fehle, sei über alle Ministerien hinweg der Sport „als die Integrationsmaschine“ für die Bundesregierung ein wichtiges Anliegen, sagte Staatsekretärin Bohle. Dazu bedürfe es einer engen Kooperation mit den Ländern und Kommunen. Aktiv könne aber durch den Bund eine solche Initiative nicht ergriffen werden, sagte sie.

„Bund, Länder und Kommunen müssen an einem Strang ziehen“

Zugleich verwies die Ministeriumsvertreterin auf das Instrument der Städtebauförderung, das Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ sowie den Investitionspakt „Soziale Integration im Quartier“. In diesen drei Programmen seien auch Bäder förderfähig, betonte sie. Strebe man aber eine langfristige Lösung an, so Bohle weiter, müssten Bund, Länder und Kommunen an einem Strang ziehen. Eine solche Konzeption könne ausgearbeitet werden, „bis hin zu einer verfassungsrechtlichen Möglichkeit“.

Ein solches Zusammenwirken ist auch das Ziel der DLRG. Die Kultusministerkonferenz der Länder (KMK) sei mit der Petition vertraut, sagte DLRG-Präsident Haag. Man sei ganz bewusst mit der Vorlage auch an den Bundestag herangetreten, weil Bund, Länder und Kommunen „am selben Strick in die gleiche Richtung ziehen müssen“.“

Die BI Pro Unibad wird als Konsequenz dieser Anhörung gezielt nachfragen, inwiefern die o.g. drei Bundesprogramme zur Finanzierung von Bädersanierungen genutzt werden. Ebenfalls werden wir nachfragen, wie sich das Land Bremen zur Forderung der DLRG nach einem Masterplan verhält ist und ob über den Bundesrat eine Initiative zur Unterstützung des Masterprogramms geplant ist. Aktuell hat das Land Bremen den Vorsitz der Sportministerkonferenz inne – dies wäre eine gute Gelegenheit, sich auf Landesebene für die Umsetzung des DLRG-Masterplans zur Bädersanierung einzusetzen.

Grundsteinlegung Schwimmhalle Horner Bad – BI Pro Unibad fordert Runden Tisch

Grundsteinlegung für das Horner Bad am Mi 30.10.: Zur Grundsteinlegung wurde die Presse eingeladen. Obwohl die Mitglieder der BI Pro Unibad keinen Zutritt zum Gelände erhielten, konnte die BI Pro Unibad vor dem Gelände ein Banner ausrollen und ihrem Protest bei buten und binnen sowie bei Bremen Vier Gehör verschaffen. An die anwesenden Presseverteiler wurde eine Pressemitteilung verteilt. Im Weser-Kurier wurde lediglich darauf hingewiesen, dass der Neubau „umstritten“ sei, ohne auf die Kritik näher einzugehen: die Kosten werden immer höher, die Liegeflächen werden immer kleiner – Kritik an der Übergangskante im sog. Multifunktionsbecken mit unterschiedlichen Wassertiefen, die für Kleinkinder eine Gefahr darstellt, wird bisher beharrlich ignoriert. Die BI Pro Unibad fordert einen Runden Tisch, um Verbesserungen der Planungen für das Horner Bad zu erreichen und setzt sich weiter für den Erhalt des Unibades ein.

Sitzung des Haushalts- und Finanzausschusses (HaFa) der Stadt Bremen am 20.09. behandelt Anfrage der CDU zu Kabelfund auf dem Gelände des Horner Bades

Über die BI Pro Unibad wurde öffentlich, dass aufgrund eines Stromkabelfundes eine Änderung der Bauplanung für das Horner Bad erforderlich ist. Der Weser-Kurier berichtete hierzu am 22. August. Dies hat wahrscheinlich zur Folge, dass der Liegebereich um rund 600 Quadratmeter schrumpft. Die CDU fragte hierzu in der Sitzung des Haushaltsausschusse kritisch nach, erhielt aber nur ausweichende Antworten. Die Vorlage der CDU wurde vom Vorsitzenden Eckhoff kritisch unterstützend vorgetragen. Aus dem Haus der zuständigen Senatorin Stahmann war jedoch keine fachkompetente Person anwesend, um die Fragen aus der Vorlage zu erörtern. Das wurde von Herrn Eckhoff kritisch angemerkt und das Ressort (Sportamt und Bädergesellschaft) wurde aufgefordert zum nächsten HaFa konkrete Angaben zu machen. Zwar wurde das nicht vorhandene Leitungskatastermanagement kritisiert, jedoch in der Sache selbst, Verschiebung des Gebäudes und Verlust von 600 m² Liegefläche, gab es keine Auseinandersetzung. Zwischenzeitlich hat das Sportamt behauptet, schon im August 2018 dem Horn-Leher Beirat darüber berichtet zu haben – weder aus den Sitzungsunterlagen noch der Berichterstattung zur damaligen Sitzung geht dies jedoch hervor – auch die bei dieser Sitzung anwesenden Mitglieder der BI Pro Unibad können sich daran nicht erinnern – die Verwaltung scheut sich offenbar nicht, Politik und Öffentlichkeit in die Irre zu führen. Der Weser-Kurier berichtete am 26. September sowie im Stadtteilkurier am 29. September hierzu.

Mit der Erkenntnis, dass das Hochspannungskabel evtl. erst in drei Jahren umverlegt werden kann, musste der Baukörper planerisch 10 m verschoben werden. Das bedeutet für sämtliche Fachplaner Umplanungen. Diese Planungsleistungen sind nach der gesetzlichen Honorarordnung für Architekten und Fachingenieure honorarpflichtig. Das führt unweigerlich zu Mehrkosten.

Durch den geplanten Umbau des Horner Freibades verringert sich die Liegefläche sowieso schon um 17%. Weitere 600 m² weniger Liegefläche in einem Freibad ziehen weitere Nutzungseinschränkungen nach sich. BI-Mitglied Eberhard Dengler protestiert in einem Brief an die Mitglieder des Haushalts- und Finanzausschusses gegen die nachweisliche Falschinformation durch das Sportamt.


130.000 Unterschriften für DLRG-Petition zum Erhalt von Schwimmbädern

Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft e.V. (DLRG) sammelte im Rahmen einer Petition zum Erhalt der Schwimmbäder bis Ende August 130.000 Unterschriften und setzt sich bundesweit für den Erhalt von Schwimmbädern ein. Auch die Bäderallianz Deutschland, ein Zusammenschluss von Verbänden, setzt sich für den Erhalt der deutschen Bäderlandschaft ein. Mehr zu den politischen Forderungen der Allianz ist auf deren Website zu finden.

Am Mittwoch, den 25.9. übergab die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) in Berlin ihre Petition „Rettet die Bäder!“ an den Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages. Über 130.000 Unterzeichnende fordern eine angemessene und nachhaltige Bäderversorgung, damit auch in Zukunft Menschen das Schwimmen lernen und die Möglichkeit bezahlbarer sozialer Angebote erhalten bleibt.

Per Rettungsboot fuhr der Präsident der DLRG, Achim Haag, am frühen Nachmittag über die Spree direkt zum Paul-Löbe-Haus, um einen Teil der Unterschriften offiziell an den Vorsitzenden des Petitionsausschusses, Marian Wendt, und Vertretern aus der Bundespolitik zu überreichen. Mit im Gepäck hatte Haag fast 20.000 „Rote Karten“, die aus einer vormaligen Unterschriftenaktion der DLRG stammen. Die übrigen Unterschriften haben die Lebensretter seit Herbst vergangenen Jahres über die Online-Plattform openPetition gesammelt.

Kommt es nun während der Beratung im Petitionsausschuss zu einem positiven Ergebnis, gibt der Ausschuss eine Empfehlung heraus, über die schließlich der Bundestag beschließt.

Der Fachausschuss Sport des Ortsbeirats Horn-Lehe tagte am Mittwoch, den 25.9.

Er befasste sich unter TOP 7 der Tagesordnung mit der Hallensituation (insbesondere Grazer Straße) für den Vereinssport im Stadtteil. Ähnlich wie beim Unibad hat bei den Sporthallen auf dem Unicampus und in der Grazer Straße die Vernachlässigung seitens der Universität, der die Sportstätten inklusive Unibad vom Wissenschaftsressort übertragen wurden, einen hohen Sanierungsbedarf zur Folge. Sollten die Sporthallen für einen längeren Zeitraum ausfallen oder gar abgerissen worden, wären die Folgen für die Sportvereine im Stadtteil fatal. Aufgrund bereits jetzt fehlender Hallenkapazitäten gibt es beim Sportverein Eiche Horn derzeit Überlegungen zu einem Hallenneubau, wie der Vereinsvorsitzende dem Fachausschuss berichtete.


Beirat Horn stimmt mehrheitlich für CDU-Antrag zum Erhalt des Unibades

Die CDU-Beiratsfraktion bereitete für die Sitzung des Beirats Horn-Lehe am Donnerstag, 22.08.2019 einen Antrag mit dem Titel „Unibad erhalten!“ vor. BI Mitglied Eberhard Dengler hat den Beiratsmitgliedern vor der Sitzung einen Brief geschickt, in dem er detailliert nachweist, dass in Bremen Horn-Lehe ein Freibad entgegen den Notwendigkeiten und Bedarfen geplant wird. In einer beigefügten Graphik veranschaulicht er die Gefahren durch das sog. Multifunktionsbecken im Freibadbereich: unterschiedliche Wasssertiefen an der Übergangskante zur Wasserrutsche sind lebensgefährlich für Kleinkinder! (Vgl. hierzu auch Eintrag unten vom 16. Mai). Er fordert die Beiratsmitglieder auf, die Horner Bäderplanung zu stoppen, um einer bedarfsgerechten Planung und Ausführung eine Chance zu geben. Auf der gut besuchten Beiratssitzung wurde der CDU-Antrag zum Erhalt des Unibades mit den Stimmen von CDU, FDP, BIW und Linkspartei mehrheitlich verabschiedet, die Grünen stimmten dagegen, die SPD enthielt sich. Der Weser-Kurier berichtete hierüber am 23. August.

Am 13. November antwortete das Sportamt dem Beirat in „Basta“-Manier, ohne auf Kritikpunkte am Bäderkonzept einzugehen, dass der Beiratsbeschluss nicht umgesetzt werden könne.