Tag der Bürgerinitiativen am 22. und 23. April

Am 22.04. und 23.04.2022 fand der Tag der Bürgerinitiativen in der unteren Halle des Bremer Rathauses statt. Dieses ist eine Premiere für Bremen. Veranstaltet wurde dieser Tag von 17 Bremer Bürgerinitiativen und dem Bürgerverein Oberneuland. Bei den Bürgerinitiativen handelt es sich um „Stadtgestaltung Vegesack“, „Grünes St. Magnus“, „Erhalt der nördlichen Lesumwiesen“, „Oslebshausen und Umzu“, „Mobilitätsfrieden – Findorff“, „Bremer Bahnhofsplatz Initiative“, „Platanen am Deich“, „Blumenstraße“, „Kein Hochhaus im Viertel“, „Mobilitätsfrieden – Östliche Vorstadt“, „BürgerInneninitiative PROtest Kornstraße“, „Klimawald Gete-Vahr“ „Pro Unibad“, „Rennbahngelände Bremen“, „Pro Mühlenfeld“, „Querspange Ost – Nein, danke“ und „Leben im Viertel“. Die Bürgerinitiativen haben sich zusammengeschlossen, um Probleme bei der Stadtentwicklung, dem Umweltschutz und der Bürgerbeteiligung, die uns alle betreffen, gemeinsam anzugehen. Näheres zum Ablauf enthält die Pressemitteilung. Auf einem Flyer sind die Forderungen des Zusammenschlusses des Bürgerinitiativen zusammengefasst und die Kontaktdaten der beteiligten Bürgerinitiativen zu finden. Die Bürgerinitiativen hatten sich im Herbst 2021 zusammengeschlossen (siehe Beitrag unten vom 12. November 2021). Für den Tag der Bürgerinitiativen hat die BI Pro Unibad einen eigenen Flyer mit aktuellen Forderungen erstellt. In einer Erklärung haben wir die Kritikpunkte an den Bremer Regierungsparteien zusammengefasst.

BI Pro Unibad fordert Veröffentlichung von Gutachten zum baulichen Zustand des Unibades

Wie einer Bürgerschaftsanfrage zu entnehmen ist, wurde die Universität seitens der Wissenschaftsbehörde mit einem Gutachten zum baulichen Zustand im Dezember 2021 beauftragt, das im Februar 2022 fertiggestellt werden sollte. Die BI Pro Unibad fand heraus, dass das Gutachten dann im März an die Wissenschaftsbehörde weitergeben wurde. Bisher ist aber über den Inhalt des Gutachtens nichts bekannt. Die BI Pro Unibad fragte hierzu u. a. bei der SPD-Fraktion nach. Als Antwort hieß es lediglich: „Leider liegt uns das Gutachten nicht vor. Es handelt sich um ein universitätsinternes Dokument, auf das wir keinen Zugriff haben und das uns auch nicht von der Universität zur Verfügung gestellt wird.“ Die BI Pro Unibad fasste hierzu im April nach, da diese Begründung nicht nachvollziehbar ist, handelt es sich doch um ein Gutachten, dass die Universität nach Aufforderung der Senatorin für Wissenschaft und Häfen in Auftrag gegeben hat und das, wenn auch über den Haushalt der Universität, mit öffentlichen Geldern finanziert wird. Ganz abgesehen davon, dass die schwimminteressierte Bremer Öffentlichkeit ein großes Interesse an den Ergebnissen hat. Die BI Pro Unibad bleibt hierzu weiter am Ball.

BI Pro Unibad kritisiert Machbarkeitsstudie für (Wieder-)Einführung Sportpädagogik-Studiengang – Abriss der Sportstätten ist angeblich günstiger, führt aber zu massiven Verlust an Sportflächen!

BI-Mitglied Claudia Gebler vergleicht in ihrem am 10. März im Weser-Kurier veröffentlichten, leider gekürzten Leserbrief die Argumente für den Abriss des Unibades mit denen für den Abriss der Uni-Sportstätten – eine Kostenersparnis wird erneut nur vorgegaukelt, erweist sich bei genauerer Prüfung aber nicht stichhaltig. Hier der Leserbrief in vollem Umfang:

„Tendenz geht zu Neubau“

Wie sich die Bilder gleichen : In Horn entsteht eine Schwimmhalle, die wesentlich kostengünstiger im Vergleich zur Sanierung des Unibades sein sollte. Der Neubau wird aber letztendlich 3x so teuer werden und nicht annähernd Ersatz für die Wasserfläche an der Uni  bieten:  keine Trainingsmöglichkeiten mehr für Taucher, Wasserballer, Unterwasserrugby, Springer und Kanuten, nationale und internationale Schwimmwettbewerbe können nicht mehr durchgeführt werden. Das neue Kursbecken bleibt ausschließlich der Vermarktung durch die Gesellschaft für Öffentliche Bäder vorbehalten.

Jetzt also das gleiche Spiel mit den Unisportstätten. Abriß von Unihalle, Unibad und Unisportturm, neu bauen soll um 12 Mio Euro günstiger sein als eine Sanierung der bestehenden Einrichtungen! Wobei einfach mal die Berechnung der Neubauten von 3800 Quadratmetern mit den Sanierungskosten von 12500 qm verglichen werden. Das heißt wieder weniger Ergebnis für viel viel mehr Geld. Die Universität argumentiert, der zukünftige Sportstudiengang benötige nurmehr weniger an Flächen. Das kann die Uniiversität so nicht entscheiden, in den Gründungsakten der Universität wird der Sport an der Hochschule als Bindeglied zwischen Uni und Stadt festgelegt, genutzt von Schulen und Vereinen und vor allem von der Öffentlichkeit. Wegfallende Flächen können nicht anderweitg genutzt werden ohne Ersatz zu schaffen, das verlangt das Bremische Sportstättenförderungsgesetz. Was leider auch immer außen vor bleibt, ist die Berücksichtigung der baukulturellen Bedeutung des preisgekrönten Sportensembles, ebenso wie die Einberechnung der Energiebilanz von Abriss und Neubau, was einer designierten „Klimauniversität“ gut anstehen würde.

Haben die politisch Verantwortlichen nichts aus den Fehlern gelernt und verschleudern weiterhin unsere Steuergelder?

BI Pro Unibad bittet Unterstützer um Ideen bei Public Private Partnership zur Erhaltung des Unibades

Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer des Unibades/Horner Bades,

unser letzter Kontakt liegt schon über ein Jahr zurück. Wir möchten uns in Erinnerung rufen und Sie wissen lassen, dass wir, die BI Pro Unibad, immer noch aktiv sind, obwohl Sie wenig von uns mitbekommen.

Es gibt aktuell zwei Gründe, warum wir uns an Sie wenden:

1. Rettung des Unibades mittels Public Private Partnership

2. Kurzbericht über unsere derzeit laufenden Aktivitäten

Solange das Unibad noch steht, werden wir es nicht aufgeben. Die Wasserflächen in Bremen werden auch nach Inbetriebnahme des neuen Bades nicht ausreichen, selbst dann nicht, wenn das Westbad neu gebaut ist (vom Übergang ganz zu schweigen).  Klar ist, dass eine Sanierung des Unibades jetzt richtig teuer wird und das Land kein Geld hat.

Angesichts dieser Sachlage bleibt nur die private Initiative. Die Kanzlerin der Universität hat uns versichert, dass sie das Grundstück für ein Projekt auf der Grundlage einer Public Private Partnership zur Verfügung stellen würde. Es müsste also ein Investor den Wert und den künftigen Nutzen des Bades erkennen und nach genauer Prüfung eine Sanierung und zweckmäßige Neuorganisation vornehmen. Das bedeutet den Einsatz hoher Geldmittel aus privaten und öffentlichen Quellen sowie ein Konzept für den dauerhaften Unterhalt. Die Frage ist, ob es sich lohnen würde. Wir sind Laien, meinen aber, dass Geld für etwas so Nützliches und Schönes wie das Unibad gut angelegt wäre. Die Unzufriedenheit mit der Bäderpolitik der Regierung und der Betreibergesellschaft ‚Bremer Bäder‘ ist in Schulen, Öffentlichkeit, insbesondere aber den Vereinen groß, zumal sich jetzt schon deutlich zeigt, dass die Wasserfläche des neuen Bades für den Bedarf nicht ausreichen wird. Und so haben wir aus verschiedenen Gesprächen den Eindruck gewonnen, dass eine solche Lösung hochwillkommen wäre.

Hier sind Sie gefragt! Vielleicht haben Sie Ideen, Erfahrungen oder Verbindung zu möglichen Investoren. Wenn Sie uns weiterhelfen können, freuen wir uns über eine entsprechende Information.

Kurzbericht über unsere derzeit laufenden Aktivitäten:

  • Wir verfolgen die Sitzungen (online) des Beirates Horn bzw. der Bürgerschaft und der Ausschüsse, bei denen es um das Unibad bzw. die Sportstätten auf dem Universitätsgelände geht
  • Zweiter Gesprächstermin mit Mustafa Güngör (SPDFraktionsvorsitzender in der Bremischen Bürgerschaft) Ende Februar 2022. Es geht hauptsächlich um das neue Gutachten zum Unibad und die Machbarkeitsuntersuchung zum Mittelbedarf für die Sanierung der Unisportstätten, die Erneuerung der Hydraulikstempel im Studiobad, die Abhaltung eines Runden Tisches aller Nutzer des Unibades und der Sportstätten an der Universität, kreative Finanzierungskonzepte wie z.B. Public Private Partnership.
  • Anfrage bei den Bürgerschaftsabgeordneten Tuncel, Fecker, Bergmann für Gesprächstermine zu den Themen wie bei Güngör genannt
  • Kontaktaufnahme mit den Vereinen 1860 Bremen und Eiche Horn
  • Überprüfung der Machbarkeitsuntersuchung zur Ermittlung des Mittelbedarfs für die Sanierung der Sportstätten an der Universität Bremen, Planungsstand Studiengang Sport durch den Architekten und BI-Mitglied Eberhard Dengler (Näheres siehe Eintrag unten vom 5.12.2021)
  • 13 Bürgerinitiativen (darunter die BI Pro Unibad) aus den verschiedenen Stadtteilen haben sich im Spätherbst des Jahres 2021 zusammengeschlossen, um in einen regelmäßigen Austausch ihrer Erfahrungen zu kommen. Die Themen stammen aus den Aktivitäten der BI`s (Umgang mit dem Stadtgrün, der Wohnqualität, der Gesundheit dem Verkehr und die Planung der Stadtentwicklung). Siehe hierzu Eintrag unten vom 12.11.2021.

Wir danken für Ihre Aufmerksamkeit und freuen uns, wenn Sie uns insbesondere zu Punkt 1 weiterhelfen können.

Was können Sie tun?

Wer die BI Pro Unibad unterstützen will, meldet sich über unser Kontaktformular. Wir planen weitere Protestaktionen, über die wir unsere Unterstützer*innen per E-mail informieren werden.

Wir appellieren an Sie alle, insbesondere diejenigen, die in Schwimmvereinen aktiv sind, das Thema Unibadsanierung erneut aufzugreifen. Wir haben noch die Hoffnung, das Unibad zu retten.

Schreiben Sie kritische Leserbriefe an die Medien und kritische Kommentare in den Sozialen Medien, Internetseiten der Medien etc.

Wir freuen uns, mit Ihnen ins Gespräch zu kommen und Ihre Ideen aufzugreifen.

Bremer Bäder lassen Forderung des Horner Beirats nach Belegungsplan für das Unibad unbeantwortet

Obwohl der Horner Beirat wiederholt die Öffnung des Unibades für die Allgemeinheit gefordert hat, verweigern dies die Bremer Bäder mit Hinweis auf die Auslastung durch Schwimmkurse für Kinder, Schulen und Vereine. Einen Belegungsplan, um dies nachzuweisen, legen die Bremer Bäder allerdings nicht vor. Die BI Pro Unibad fragt hier beim Horner Beirat immer wieder nach. Auszüge aus den Protokollen des Horner Beirats hierzu:

Auszug aus dem Protokoll der Sitzung vom

20.1.22:

Zu TOP 7: Verschiedenes
Herr Behrendt findet, dass die Antwort der Bremer Bäder vom 06.01.2022 auf den Beschluss des Beirates vom 07.10.2021 sehr unbefriedigend ausgefallen ist. Der geforderte Belegungsplan wurde nicht vorgelegt. Er bittet das Ortsamt in dieser Sache weiter nachzuhaken, bis die geforderten Informationen vorgelegt werden. (…)
Frau Köstner erklärt, dass die CDU-Fraktion bereits eine Reaktion zu der Antwort der Bremer Bäder formuliert hat, die sie auch schon weitergeleitet hat. (…)
Frau Gebler von der Bürgerinitiative Pro Unibad meint, dass sie ebenfalls die Antwort der Bremer Bäder nicht befriedigend findet. Nun steht auch noch das Studiobad des Unibades vor dem aus. Sie bittet Frau Köstner in dieser Sache am Ball zu bleiben. Herr Gülke meint dazu, dass dies auch das Interesse der CDU-Fraktion ist.

17.2.22:

„Eine Bürgerin erkundigt sich, ob es eine neue Antwort von den Bremer Bädern auf den Beschluss des Beirates vom 07.10.2021 gibt und der geforderte Belegungsplan vorleget wurde. Frau Köstner antwortet, dass vom Ortsamt nachgehakt wurde, bislang aber nur eine Zwischennachricht eingegangen ist, entsprechend der die Stellungnahme intern in den Gremien abgestimmt wird.“