Die Teilnehmer der Reha-Wassersportkurse des Vereins Bremen 1860 erhielten Mitte Juli eine ungenehme Mitteilung: „nach langem Warten ist es jetzt leider offiziell: Das Schwimmbad des Berufsbildungswerks wird geschlossen und abgerissen! Dies bedauern wir sehr und heißt, dass Ihr Rehasport bis auf weiteres nicht mehr durchgeführt werden kann und somit beendet ist. Wie Sie vielleicht aus der Presse erfahren haben, beanspruchen die Bremer Bäder mit ihren eigenen Angeboten die Wasserflächen in Bremen, somit können wir zurzeit kein zusätzliches Angebot schaffen.“ Durch den Abriss von Unibad und Studiobad wird sich die Konkurrenz um knappe Schwimmflächen zwischen Bremer Bädern und Vereinen verschärfen. Der Verein Bremen 1860 plante vor einiger Zeit sogar ein eigenes Kursbecken – mit dem Erhalt von Studiobad und Unibad wäre das nicht nötig! Aktuell häufen sich Abrisspläne für jahrelang vernachlässigte Gebäude, dabei ist die Sanierung deutlich nachhaltiger und klimaneutraler als Neubauten (vgl. Beitrag 29.7.21). Prof. Eberhard Syring, wissenschaftlicher Leiter des Bremer Zentrums für Baukultur (b.zb) urteilt aus architektonischer Sicht: „Zu Recht werden die Sportbauten in Beziehung gesetzt zum Centre Pompidou, der großen technischen Pop-Architektur im Herzen von Paris von Renzo Piano und Richard Rogers. Es gibt eine formale Beziehung, …vor allem aber eine Beziehung im Geiste – auch das Pariser Kulturzentrum steht für eine Öffnung der Gesellschaft. Und Vorbilder für beide Bauten (Sportbauten Bremen / Centre Pompidou). “ Architekt und BI-Mitglied Eberhard Dengler ergänzt: „Der aufkommende Strukturalismus wurde von der Hamburger Architekturgruppe medium aufgenommen und spiegelt sich in der Architektur den Uni- Sportbauten (1976) und in den Gebäude des heutigen Berufsbildungswerkes (1978) wieder. Beide Gebäude haben einen Architekturpreis (BDA-Preis) erhalten.“