Horner Beirat reagiert nicht auf Nachfragen der BI zu Beschluss zu Erhalt des Unibads

Am Do 17.9. tagte der Horner Beirat. Die BI Pro Unibad würde vom Horner Beirat gerne wissen, warum sich beim Bericht der Uni-Kanzlers zur geplanten Sanierung der Uni-Sportstätten bei der vorhergehenden Beiratssitzung niemand an den Beschluss zum Erhalt des Unibades erinnert hat. Claudia Gebler von der BI Pro Unibad hatte sich hierzu im Nachgang an die Beiratsmitglieder gewandt, aber bisher keine Antwort erhalten (s. Beitrag 28. Juni 2020).

BI-Mitglied Eberhard Denger hakt bei Sportamt nach, wie die verringerte Liegefläche beim neuen Horner Bad ausgeglichen werden soll

Herr Dingler erhielt von Herrn Zeyfang, Leiter des Sportamtes, folgende Antwort:

„Ihre Nachfrage  vom 31.07.2020 nach dem Beiratsbeschluss vom 24.10.2019

„Der Beirat Horn-Lehe fordert die Senatorin für Soziales, Jugend, Integration und Sport auf, für die durch die Verschiebung des Hallenbades entfallende Liegefläche des Freibades Horner Bad einen adäquaten Flächenausgleich zu schaffen. Der Beirat bittet um Prüfung, ob hierfür die Flächen an der Grazer Straße und/oder die Reaktivierung der Tribünenterrasse entlang des Jan-Reiners-Weges genutzt werden können.“

möchte ich wie folgend beantworten:

„Die Bremer Bäder GmbH wurde beauftragt über das zuständige Generalplanungsteam die Fragestellung zum „Flächenausgleich für verkleinerte Liegefläche im Horner Bad“  klären zu lassen. In der Zusammenfassung lässt sich festhalten, dass

  • die Umsetzung technisch machbar, aber aufwändig und kostenrelevant ist
  • durch die Verschiebung des Beckens nur ein kleiner Bereich direkt am Becken zur Verfügung zu stellen wäre
  • es keinen nennenswerten Zugewinn an Fläche gäbe, weil die Stufen sehr schmal sind und waren
  • es gerade im hinteren Bereich am Zaun eine eher unattraktive Sitzfläche geben würde.

Daher wurde entschieden, dass zur weiteren Attraktivierung des Freibadbereiches an anderer Stelle weitere Sitzflächen errichtet werden und gerade der Bereich um den Beckenaufgang als Aufenthaltsfläche gestaltet werden soll. Hierdurch konnte ein größerer Zugewinn als durch eine Tribüne erzielt werden. Die Planungen sind erfolgt und die Kosten beim Bau berücksichtigt worden.“

Die BI Pro Unibad ist skeptisch, ob das den Verlust der Liegeflächen durch den Hallenbad-Neubau kompensieren wird.

Sportdeputation der Bürgerschaft beriet am 30.6. zur Situation der Bremer Bäder und Schwimmausbildung in Corona-Zeiten

Während es im Weser-Kurier zunächst hieß, das Unibad werde zum 1. Juli geöffnet (vgl. Beitrag vom 23. Mai) , heißt es in der Vorlage für die Sportdeputation vom 30.6.: „Inwieweit es möglich sein wird, im Juli 2020 die Hallenbäder zu öffnen, wird zurzeit geprüft.“ In der Vorlage heißt es u. a.: „Die Bremer Bäder GmbH geht davon aus, dass sich die wirtschaftliche Situation nach Wiederöffnung der Bäder bei regulär geplanten Kosten und verminderten Einnahmen aufgrund von verändertem Besucherverhalten etc. noch negativer entwickelt als in der Zeit, als die Bäder geschlossen und viele Beschäftigte in der Kurzarbeit waren. “ Während die Umkleiden in den Freibädern bisher geschlossen sind und Eintritt nur nach vorheriger Online-Buchung möglich ist, heißt es in der Vorlage weiter: „Im Gegensatz zu den Vorschriften in Bremen ist eine Nutzung der Umkleidekabinen in NRW erlaubt.“ Die Bremer Bäder GmbH setzt somit Corona-Vorgaben dermaßen streng um, dass ein Schwimmbadbesuch trotz gesenkter Eintrittspreise für Kinder und Jugendliche kaum attraktiv ist. Kein Wunder, dass es unter diesen Vorzeichen aus Sicht der Bremer Bäder wirtschaftlicher ist, die (Hallen-)Bäder gleich ganz geschlossen zu halten!

Zumindest gibt es eine Kooperation mit der DLRG, um Kindern in Ferienkursen den Erwerb eines Schwimmabzeichens zu ermöglichen. – Sichere Schwimmer sind die Kinder dadurch noch nicht!

Marco Lübke, sportpolitischer Sprecher der CDU, kommentierte die Sitzung gegenüber der BI u. a. so: „Der Freibadbetrieb läuft unter Corona-Maßnahmen schleppend an; es gab erhebliche Kritik deswegen, weil die Tickets nicht mehr vor Ort gekauft werden können. Was aus meiner Sicht wirklich schlimm ist, ist die Tatsache, dass es bisher noch überhaupt keine Überlegungen gegeben hat, wie man das Lehrschwimmen mit kleinen Kindern wieder aufnehmen kann. Es kann ja nicht sein, wenn wir noch 3 Jahre mit der Pandemie leben müssen, dass es dann 3 Jahre kein Kinderlehrschwimmen mehr gibt….

Beirat Horn-Lehe wird über Zustand der Uni-Sportstätten informiert – Unibad wird ausgeblendet

Am 22.6. erschien ein Artikel im Weser-Kurier über die Sitzung des Beirats Horn-Lehe am 18. Juni, in der zur Situation der Sporthallen im Stadtteil berichtet wurde. BI-Mitglied Claudia Gebler schrieb nach der Sitzung die Beiratsmitglieder an:

„Sehr geehrte Beiratsmitglieder, 

in der Sitzung am 18.06.2020 berichtete der Kanzler der Universität, Herr Mehrtens, aus der vom Wissenschaftsressort in Auftrag gegebenen Machbarkeitsstudie, der geplante Studiengang Sportpädagogik an der Universität erfordere eine Sanierung von etwa 25% der vorhandenen Hallen und Plätze. Sport von Studenten und der Hochschulsport könnten so stattfinden, nicht aber der Sport von Schulen und Vereinen.

Die vom Wissenschaftsauschuss vorgeschlagene Teilsanierung und dann zu einem späteren Zeitpunkt weitere Sanierungen sei aufgrund der baulichen Situation nicht durchführbar. Auch Herr Zeyfang, Leiter des Sportamtes, stellte den Bedarf an den gesamten Sportanlagen heraus, sie würden  gebraucht und seien räumlich nicht zu trennen.

Verwunderlich nun, dass die Beiräte bei diesen Ausführungen nicht eingehakt und an ihren am 22.08.2020 gefassten Beschluss zum Erhalt des Unibades erinnert haben. Auch das Unibad ist baulich vom Sportturm mit den Umkleiden und vom Studiobad nicht zu trennen.

Laut Protokoll der Beiratssitzung vom 24.10.2019 wird zwar auf Nachfrage aus dem Publikum berichtet, es läge noch keine Antwort auf den Beschluss vor, die senatorische Behörde habe eine Fristverlängerung zur Beantwortung des Beschlusses beantragt, am 18.06.20 leider keinerlei Hinweis auf den Beschluss. Warum verfolgt der Beirat im Zusammenhang mit den Planungen diese wichtigen Fakten der baulichen Gegebenheiten nicht und weist nicht auf die Möglichkeiten der Beantragung von Bundesmitteln hin?

Dazu Antworten der Bremer CDU auf meine Anfragen:.

am 21.04.2020:.

„nach Auskunft unserer Bundestagsfraktion wird es ab 2021 ein Sportstätteninvestitionsprogramm des Bundes in Höhe von mehreren Hundert Millionen Euro bis zunächst mindestens 2024 geben (Summe für ganz Deutschland).“.

 am 11.03.2020

„bezüglich Ihrer Frage zu möglichen Bundesfördergeldern für das Unibad kann ich Ihnen bisher folgende Rückmeldung geben: für die Städtebauförderprogramme „Sanierung kommunaler Einrichtungen im Bereich Sport, Jugend, Kultur“ und „Soziale Integration im Quartier“ sind die Anmeldungen bereits abschließend erfolgt, es stehen dort also keine weiteren Gelder mehr zur Verfügung“.

Mit freundlichen Grüßen

Claudia Gebler

-Mitglied der Bürgerinitiative ProUnibad-

Senat sieht keinen Bedarf an zusätzlichen Schwimmflächen und lehnt Überprüfung des Bäderkonzepts ab – Antwort des Senats am 23. Juni auf die Kleine Anfrage der Fraktion der CDU vom 28. April 2020

Die CDU hat Ende April in einer Kleinen Anfrage einen detaillierten Fragenkatalog zu den verfügbaren Schwimmflächen an den Senat gestellt. Antwort auf die zentrale Frage 3:

„Inwieweit und wo sieht der Senat die Notwendigkeit neue Schwimmflächen im Land Bremen zu schaffen? Vor dem Hintergrund des hohen Sanierungsstaus in den Bäderstandorten und der damit verbundenen Frage der Wirtschaftlichkeit hat die Bremer Bäder GmbH im Juli 2012 eine Marktanalyse in Auftrag gegeben. Die Marktanalyse kommt zu dem Ergebnis, dass sowohl Wasserfläche als auch die Zahl der Bäder im Vergleich mit Städten ähnlicher Größe nicht auffällig sind. Mit der Umsetzung des Bäderkonzeptes wird so viel Wasserfläche zur Verfügung stehen, dass auch zukünftig für das öffentliche Schwimmen und die Kurse der Bremer Bäder GmbH ebenso wie für die Schulen und Sportvereine das Angebot wie bisher gewohnt zur Verfügung gestellt werden kann. Der Senat sieht die Wasserflächen daher als auskömmlich an.“ Dies obwohl die Marktanalyse angesichts steigender Bevölkerungszahlen in den Stadtteilen völlig veraltet ist und das Bäderkonzept eine Verringerung der Schwimmflächen vorsieht!

Wiedereinführung Sportstudiengang Universität Bremen verzögert sich, weil Arbeitsgruppe nicht tagt

Am 13. Juni berichtete der Weser-Kurier, dass der geplante Lehramtsstudiengang Sport voraussichtlich erst ab WS 23/24 starten wird, da sich die Arbeitsgruppe wegen der Corona-Pandemie nicht getroffen hat. Berichtet wird auch, dass nun die Machbarkeitsstudie des Instituts für Hochschulentwicklung (HIS) zum Sportstudiengang vorliegt. Diese enthält allerdings keine Angaben darüber, ob ein Neubau oder die Sanierung der Uni-Sportstätten günstiger wäre. Seitens der aktuellen Universitätsleitung ist aufgrund der bisherigen Äußerungen allerdings wenig Engagement für den Wiederaufbau des Studiengangs zu erwarten – auch dies könnte zu der Verzögerung beigetragen haben.

CDU beklagt fehlende Unterstützung für geplantes Haus der Athleten – Bürgerschaft debattiert

Am 10. Juni berichtete der Weser-Kurier über die Bürgerschaftsdebatte zum geplanten „Haus der Athleten“ – ein wichtiger Baustein, um die Oberschule Ronzelenstraße zu einer „Eliteschule des Sports“ machen zu können. Die im folgenden genannten Argumente für das Haus treffen alle auch auf den Erhalt der Uni-Sportstätten inklusive dem einzigen in der Stadt Bremen für überregionale Schwimmwettbewerbe ausreichend großen Unibad zu!

Auszug aus der Antwort des Senats zur CDU-Anfrage: „In den letzten Jahren hat sich der Nachwuchsleistungssport in Bremen, insbesondere auch die Kooperationen der Fachverbände mit der Eliteschule des FußballsGymnasium Links der Weser, der Sportbetonten Oberschule an der Ronzelenstraße, aber auch der Oberschule am Leibnizplatz (Rudern) positiv entwickelt. Durch die Einrichtung eines „Hauses der Athleten“ in Kopplung mit der Zertifizierung der Oberschule Ronzelenstraße zur „Eliteschule des Sports“ könnte der angestrebte Dreiklang von Ausbildung/Sport/Bleibe realisiert und darüber die positive Entwicklung verstärkt werden. Eine Eliteschule des Sports in Verbindung mit einem Haus der Athleten stellt für Bremen einen Imagegewinn und ein klares Bekenntnis für den Leistungssport dar. Bremen wäre die 44.Eliteschule des Sports in der Bundesrepublik und der einzige entsprechende Elitestandort im Nordwesten. Durch das Angebot könnte die Wahrscheinlichkeit von überregionalen Erfolgen Bremer Bundesligamannschaften und Erfolgen bei Deutschen Meisterschaften (u.a. in den Sportarten Hockey, Handball, Tanzen, Leichtathletik) steigen. Dies wiederum könnte die Attraktivität Bremens insbesondere für talentierte Nachwuchssportler*innen aus dem Umland und anderen Bundesländern erhöhen. Auch könnten sich positive wirtschaftliche Effekte für Bremen dadurch ergeben, wenn bei sportlich attraktiven Wettkämpfen die Besuche auswärtiger Gäste anstiegen. Weiterhin könnten jugendliche Sportler*innen über die sportliche und schulische Betreuung in einem Haus der Athleten / einer Eliteschule des Sports auch in Folge für Bremer Unternehmen als Auszubildende oder für die Universität Bremen als Studierende gewonnen werden und darauf aufbauend anschließend dem Standort Bremen erhalten bleiben.